Kloster Maulbronn – ein einmaliges nächtliches Erlebnis

 

maulbronn-2017-24Das Weltkulturerbe Kloster Maulbronn hat wesentlich mehr zu bieten als die 41 Gäste des Bürgertreffs Neckarsulm erwartet hatten. Da die Bauzeit fast 400 Jahre betrug finden sich hier viele Stilrichtungen die sich zu einem wunderbaren Ensemble zusammenfügen. Zisterziensermönche errichteten hier der Legende nach im Jahr 1147 eine Abtei, weil ein mit einem Geldsack beladener Esel eine Quelle fand. Über 400 Jahre prägten sie den Ort Maulbronn. Nach der Reformation im Jahr 1556 wurde das Kloster durch Herzog Christoph von Württemberg in eine evangelische Internatsschule umgewandelt. Diese Bildungseinrichtung besteht noch heute. Zahlreiche namhafte Persönlichkeiten wie Kepler, Hölderlin und Hesse verbrachten hier einen Teil ihrer Schulzeit. Die Gruppe begann ihre Kerzenscheinführung im Paradies und beendete sie in der Hölle, einem ehemaligen Ofen, der einem Vorgänger der Fußbodenheizung gleichzusetzen ist. Von hier aus wurde die Schreibstube notdürftig geheizt. Rund 300 Kerzen beleuchteten den einstündigen Weg maulbronn-2017-3durch das Kloster. Welchen Herausforderungen die Mönche im Alltag ausgesetzt waren konnte man in den ungeheizten Räumen am eigenen Leib erspüren. Dabei gab es früher nur eine Mönchskutte und keinerlei Unterwäsche! In der Klosterkirche wurde man mit gregorianischen Gesängen auf den erlebnisreichen Rundgang eingestimmt. Der auf der 2-Euro-Münze abgebildete dreischalige Brunnen, der in der wärmeren Jahreszeit noch immer ohne Pumpe funktioniert, wurde besichtigt. Die Besucher wandelten durch den Kapitelsaal, das Refektorium und den Kreuzgang wie einstmals die Mönche. Nebenbei erfuhr man warum ein findiger Mönch die Maultasche erfunden hat und dass Faust einstmals den Auftrag hatte im sog. Faustturm Gold herzustellen. Begeistert aber ausgekühlt bis auf die Knochen ging es danach in die „Warme Stube“ wo bei Glühwein, Punsch, herzhaften Muffins und Hefezopf das Gesehene lebhaft diskutiert wurde. Viel Lob gab es für die Organisatorin Helga Egly. Ein neuer Bürgertreffgast drückte das mit folgenden Worten aus: „Ich bin begeistert, was für tolle Sachen der Bürgertreff macht“! RS

 

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