Der Bürgertreff Neckarsulm zu Besuch bei Rheinmetall KS, einem modernen Traditionsunternehmen

Die 25 Plätze für die Betriebsführung waren schnell ausgebucht. Das zeigte besonders das große Interesse an dem Traditionsunternehmen KS, das mit der industriellen Entwicklung von Neckarsulm untrennbar verbunden ist.

Einige der Seniorinnen und Senioren waren früher selbst hier beschäftigt gewesen und waren beeindruckt von der Entwicklung, die der Betrieb genommen hat. KS- Kolbenschmidt und Pierburg, zwei Unternehmen, in den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts entstanden, sind heute die tragenden Säulen von Rheinmetall Automotive. Das Aufgabenfeld und die Entwicklung wurden von den beiden Werksführern, Herrn Hetzler und Herrn Walter, anschaulich präsentiert. Im Fokus stand auch die Frage der Besucher, wie sich die Firma den Herausforderungen durch neue Technologien im Automobilbau stellt. Die langjährige Kompetenz im Bereich Metallbau ist die heutige Grundlage für Entwicklung des Unternehmens, das heute global vertreten ist. Innovative Lösungen für nachhaltige Antriebssysteme stehen aktuell im Fokus.

Kolben werden in Neckarsulm immer noch produziert. Der Werkstoff dafür hat gewechselt. Heute werden in Neckarsulm nur noch Stahlkolben gefertigt, die durch eine größere Hitzebeständigkeit die Anforderungen des Motorenbaus erfüllen. Aus Aluminium werden andere Bauteile für den Fahrzeugbau gegossen, Motorblöcke, Achsteile sowie Bauteile für Elektrofahrzeuge.

Bei dem anschließenden Rundgang durch Produktionshallen waren die Besucher vom Aluminiumguss beeindruckt, bei dem sie hautnah miterleben konnten, wie über 700 Grad heißes Aluminium aus dem großen Tiegel in die Formen gegossen wird.In weiteren Fertigungshallen sahen sie, dass immer weniger Menschen an der Produktion beteiligt sind, da deren Aufgabe Roboter übernommen haben.  Für die Überwachung der Abläufe, der Präzision und der Steuerung haben die Kompetenzen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aber weiterhin ihren Stellenwert.

Großen Eindruck machten auf die Besucher auch die Produktion der Großkolben, die in großen Schiffen und Diesellokomotiven eingesetzt werden. Hier ist KS weiterhin Weltmarktführer.

Viel Applaus bekamen die beiden Werksführer für ihre engagierten Vorträge, besonders auch dafür, dass sie die technischen Details auch für Laien anschaulich darstellen konnten. wkp

Der Bürgertreff unterwegs in Eppingen

„Eigentlich warte ich schon 100 Jahre auf euch“

begrüßte die Stadtführerin von Eppingen in der Rolle der Kauffrau Elise Frey die 19 Teilnehmerinnen des Bürgertreffs Neckarsulm am Bahnhof. Bei dem anschließenden Gang durch die Altstadt der „Fachwerkstatt mit Pfiff“ wurde schnell klar, dass dieser Slogan durchaus berechtigt ist. Mit viel Hintergrundwissen und vielen kleinen Anekdoten aus ihrem Leben brachte „Elise Frey“ den Besucherinnen die Facetten des historischen Stadtkerns näher. Die Eppinger waren schon immer reich, da es keine Burg und kein Schloss gab, das sie mit unterhalten mussten. Seit sehr langer Zeit war das Siedlungsgebiet im Kraichgau wegen der fruchtbaren Böden und dem günstigen Klima für Menschen attraktiv gewesen. Die Stadtgeschichte selbst reicht dokumentierte 1000 Jahre zurück.

Nach dem 2: Weltkrieg hatten es manche Eppinger bedauert, dass die alten Gebäude nicht zerstört worden waren und kein Platz für modernere Neubauten vorhanden war. Manche dieser Bausünden waren leider trotzdem nicht zu vermeiden gewesen. Glücklicherweise hatte sich aber die Überzeugung durchgesetzt, die alten Fachwerkhäuser zu erhalten und mit viel Aufwand zu renovieren. So konnte das historische Zentrum rund um den Pfeifferturm und die Alte Universität in der heute verkehrsberuhigten Innenstadt erhalten werden. Dass sich diese Investitionen gelohnt haben, bemerkt jeder, der die Stadt mit dem romantischen Flair der Fachwerkstatt besucht sofort. Die Gassen mit Geschäften und diversen gastronomischen Nageboten laden zum Verweilen und Bummeln ein. So genossen auch die Teilnehmer des Bürgertreffs nach dem Mittagessen noch die Zeit zum gemütlichen Bummel bevor es mit der Stadtbahn wieder zurück nach Neckarsulm ging.

Die Vorbereitungen für die Gartenschau 2021 haben begonnen. Bestimmt kommt der Bürgertreff zu diesem Ereignis unter dem Motto: „Der Sommer, die Stadt und Du“ wieder. Besonders würden sie sich freuen, die charmante „Kauffrau Elise Frey“ wieder zu treffen.wkp